Laut Giorgio Vasari (1511–74), war RONDINELLI einer der wichtigsten Schüler von Giovanni BELLINI, dem führenden Maler in Venedig um 1500. RONDINELLI gründete später seine eigene Werkstatt in Ravenna.

»Obwohl sie jetzt als Triptychon gerahmt sind, sind diese Tafeln Fragmente eines großen, einteiligen Altaraufsatzes, der die Figuren ursprünglich in einem einheitlichen Raum vor einer architektonischen Kulisse zeigte. Diese Art der Anordnung wird als sacra conversazione  bezeichnet, da die Anordnung der heiligen Figuren im gleichen Raum es ihnen ermöglichen würde, miteinander zu sprechen. In der Mitte thront die Madonna, die ihr Buch senkt und auf das Christuskind blickt, das auf ihrem Schoss steht und mit einer Rose spielt, einem Symbol der Liebe und Reinheit. Links sieht man den Erzengel Michael, den Verteidiger der Seelen. Er wiegt zwei Seelen auf einer Waage und hält eine Lanze in der Hand; wie damit der Satan vernichtet wird, ist nicht mehr zu sehen. Auf der rechten Seite ist der Heilige Petrus in seinem üblichen gelben Gewand zu sehen, der die Schlüssel zum Himmelreich präsentiert. Die marmorne Bogenarchitektur  hinter den Figuren ist reich mit  Mosaiken auf Goldgrund dekoriert. […] Eine Vorstellung davon, wie die Walters-Tafeln vor ihrer Zerstückelung aussahen, lässt sich durch einen Vergleich mit Rondinellis Altarbild der Madonna und Kind mit den Heiligen Andreas und Lorenz gewinnen, das sich heute im Nationalmuseum in Stockholm befindet.« ■  [The Walters Art Museum, online-collection. Aus dem Amerikanischen von ZAC·]

Malerei 15. Jh. Italien → CRIVELLI