Die FIGUEROA waren eine bedeutende Familiendynastie von Malern, die im 17. Jahrhundert in und bei Santa Fé de Bogotá, der Hauptstadt des Reiches Nueva Granada (dem heutigen Kolumbien und Venezuela) im spanisch geführten Vizekönigreich Peru, tätig waren. Die renommierte Werkstatt wurde von Baltasar de FIGUEROA, dem Älteren, um 1630 gegründet, der im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts in Bogotá und Turmequé arbeitete. Baltasars Sohn Gaspar de FIGUEROA (†1658) setzte die Tradition der Familienmalerei fort und war wiederum der Vater der Maler Baltasar (†1667) und Nicolás de Vargas FIGUEROA (†1667).

Der Stil der Figueroa-Werkstatt ähnelt der Malerei aus Andalusien zu Beginn des 17. Jahrhunderts, indem sie die Abhängigkeit von Naturalismus, Hell-Dunkel-Kontrasten und erdigen Tönen zeigt. Obwohl wenig über die Herkunft der Familie bekannt ist, kann es sein, dass die ältesten FIGUEROA aus Sevilla, Spanien, in die Neue Welt ausgewandert sind. Mit fast einhundert Jahren ununterbrochener Tätigkeit hat die FIGUEROA-Werkstatt die Maltraditionen in der gesamten Region stark beeinflusst. Daraus entstand auch der Künstler, der heute als berühmtester Maler des spanischen Kolonialzeitalters Kolumbien bekannt ist, Gregorio VÁSQUEZ DE ARCE Y CEBALLOS (1638–1711), der zunächst als Assistent in der Figueroa-Werkstatt arbeitete. ■ Sabena KULL, 2017–18 Mayor Fellow for Spanish Colonial Art, Denver Art Museum

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Malerei 17. Jh. Spanien → VALDÉS LEAL