Italien


ROBERTI

Ercole de’ Roberti

Ercole d’Antonio dei Roberti Grandi

Ercole Roberti

Ercole da Ferrara

 

* nach 1450 Ferrara

† 1496  Ferrara

Hauptmeister der Malerei des Quattrocento in Ferrara.

Schüler Cosimo TURAs, weitergebildet unter dem Einfluss von Francesco del COSSA, MANTEGNA und den BELLINI.

Hofmaler in Ferrara seit 1487, tätig auch in Ravenna und Bologna



1473

AUTOR

 

Ercole de’ Roberti

TITEL

 

 

Santa Apollonia  [A]

San Michele Arcangelo  [B]

    Tafeln vom Polyptychon des Hl. Vincent Ferrier in der Kathedrale San Petronio in Bologna
DATIERUNG   nach 1473
TECHNIK   Holz
FORMAT   26 x 11 cm
ORT   Paris
SAMMLUNG   Musée du Louvre
INVENTAR   R. F. 1271 A | R. F. 1271 B
     

TYPUS

 

 

 

Erzengel Michael als Seelenwäger und Sieger über den Satan

 

Mit dem Polyptychon wurde Francesco del COSSA  von Floriano Griffoni 1473 beauftragt. Ercole de’ Roberti ist als Mitarbeiter an dem Monumentalwerk hinzugezogen worden. Weitere Tafeln sind verstreut in Privatsammlungen und Museen in Mailand, Gazzada (Lombardei), Ferrara, Rom, Venedig, Rotterdam, London und Washington.



1475

AUTOR   Ercole de’ Roberti
TITEL   San Michele Arcangelo  [?]
     
DATIERUNG   1470/80*
TECHNIK   Öl auf Holz
FORMAT   17,3 x 13,5 cm
ORT   Bologna
SAMMLUNG   Pinacoteca Nazionale
INVENTAR   603
     

TYPUS 

 

 

 Erzengel Michael als Kämpfer

 

* Longhi hat die Tafel nach ihrer Restaurierung in die Jahre 1480/85 datiert, die Zeit in der ROBERTI die Fresken in der Capella Garganelli ausführte. ■ Aus dem Digitalkatalogtext: ►http://www.pinacotecabologna.beniculturali.it/

 

Die sehr kleine Tafel, nur etwas größer als eine Postkarte, wird hier nur deshalb gezeigt, weil sie in Bologna als Darstellung des San Michele Arcangelo geführt wird. Weshalb die italienischen Kuratoren diese Halbfigur als »Erzengel Michael« bezeichnen, erschließt sich jedoch nicht: Das Bild zeigt einen nachdenklichen Mann in Kettenhemd unter Lederbrustharnisch mit Schild am Arm und Schwert in der Linken und einer Lanze in der Rechten, die so drahtdünn ist wie auf der obigen eindeutigen Michaels-Tafel aus San Petronio; ob diese Lanze  allerdings auf einen Drachen zielt ist unklar, denn möglicherweise ist die Tafel auch nur als Fragment überliefert. Den online-Angaben des Museums ist dazu nichts zu entnehmen. Jedenfalls fehlt die im 15. Jh. obligatorisch gewordene Darstellung des satanischen Widersachers als Attribut zu Füßen des kämpferischen Engels. Weiterhin entspricht der Typus der sehr männlichen Figur nicht den üblichen femininen Engelsjünglingen und ihr fehlen Heiligenschein und Flügel. Die Seelenwaage ist auch nicht zu entdecken.

Leider wird im Digitalkatalog nicht erwähnt, ob der schöne stilgerechte Rahmen zugehörig ist. ■  ZAC 29. 9. 2017



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QUIS UT DEUS  – DER ERZENGEL MICHAEL IN DER BILDENDEN KUNST – VIRTUELLE AUSSTELLUNG UND MATERIALSAMMLUNG